Montag, 27. Dezember 2010

Der freundliche Verkäufer - Schneechaos

Kennen Sie Mario Barth? Bestimmt! Dem konnte man ja in den letzten Jahren kaum entgehen. In meinen Augen ein Genie. Wie Dieter Bohlen übrigens auch! Was die beiden gemeinsam haben? Nun beide schaffen es aus einer recht geringen Portion Talent das Maximum rauszuholen! Noch nicht klar? Der Bohlen schafft es seit Jahrzehnten mit grottenschlechtem Englisch, reichlich stupiden Texten und simplen immer wieder variierten Melodien Millionen zu scheffeln. Und der Barth? Das ist so ein Mensch den keiner gern im Bekanntenkreis hätte. Also ich jedenfalls nicht. Ok er ist witzig. Aber: Er redet. Und zwar ohne Punkt und Komma. Und er kann die alltäglichsten Sachen so extrem auf die Spitze treiben, dass man bei ihm denken muss, dass selbst der tägliche Gang auf die Toilette ein totales Highlight ist.
Aber worauf ich eigentlich hinaus will. Kennen Sie die Geschichte in der seine Freundin sich eine Kleid aussuchen sollte aber mit tausend anderen Sachen ankam und als Begründung anführte: Es ist grad keine Saison für Kleider – genau das ist mir letztens auch passiert. Also nicht mit dem Kleid, aber mit einem Schneeschieber.
Folgendes hat sich zugetragen. Es ist ja grad Winter. Man ist freudig damit beschäftigt den wunderschönen Schnee von Gehwegen und Einfahrten zu schippen und denkt absolut nichts Böses und dann passiert es: Der hochwertige Plasteschieber bricht entzwei. Bei den Mengen an Schnee ja eigentlich kein Wunder. Aber egal. Wir leben ja in einer Zeit in der man alles bekommt zu jeder Zeit. Nicht so wie früher in der ehemaligen DDR. Hamstern und Vorrat anlegen. Nein die Planwirtschaft ist vorbei. Jetzt bekommt man was man braucht wann man es braucht.
Also setzte ich mich in mein Auto und fuhr zum nächsten Baumarkt. Auf Grund des Überangebotes an Artikeln des handwerklichen Bedarfs und um Zeit zu sparen, ging ich nach meiner Ankunft gleich auf die Suche nach einem freundlichen Verkäufer. Der war auch schnell gefunden. Ich bat höflich um Entschuldigung und fragte nach dem Stellplatz der Schneeschieber. Darauf bekam ich zunächst keine Antwort. Das leicht genervte Gesicht des Verkäufers  verzog sich zu einem hämischen Grinsen. „Schneeschieber? Im Winter? Haben wir nicht! Kaum schneit es wollen alle einen Schneeschieber. Typisch!“
Ich gebe zu ich war verdutzt. Wo war der Fehler? Hatte ich mich getäuscht? Hatte das Gerät das ich suchte gar einen anderen Namen? Ich meine ich bin ja kein ausgebildeter Schneebeseitigungsfachmann. Vielleicht hab ich mich getäuscht. Aber nein Schneeschieber, so hießen die Dinger. Ich führte noch ein inniges Gespräch mit dem Herrn. Zunächst schaffte es mein Gegenüber, dass ich mich vor ihm rechtfertigte, warum ich auf eine solch absurde Idee kam einen Schneeschieber im Winter zu wollen. Nach einigen höflichen Worten bekam ich dann auch den Grund der Misere heraus. Es muss wohl 100.000 Leute geben die keinen Schneeschieber hatten und alle diesen Winter einen haben wollten. Ist ja auch nachvollziehbar, bei uns im Thüringer Wald fällt eigentlich nie Schnee…
Nun ich bin mal etwas ketzerisch und stelle einfach die Theorie auf, dass es den einen oder anderen Verantwortlichen in Baumärkten und auch Schneeschieberfabrikationsanlagen gibt, die einfach den „Trend“ nicht mitgehen. Winter = Schnee (oder auch „weiße Scheiße“ wie ich ihn gern nenne) = Schneeschieber. Eine einfache Gleichung wie sie schon im Kindergarten geübt wird. „Welche Sachen gehören zusammen!“ Es wird ja tendenziell feststellbar sein, dass wenn mehr Schnee liegt auch mehr Schneeschieber gebraucht werden – oder wie in meinem Fall: Verbraucht! Vielleicht war es ja auch nur ein Zufall. Also machte ich einen neuen Versuch.
Versuchsobjekt – ein Klassiker: Lichterkette zu Heiligabend. Jeder kennt das Problem. Die blöde Lichterkette liegt das ganze Jahr im Keller und dann wenn man sie braucht ist sie kaputt. Sonst der gleiche Versuchsaufbau. Ergebnis: „Lichterkette zu Heiligabend? Haben wir nicht! Kaum bauen alle ihren Baum auf fällt ihnen ein, dass die Lichterkette fehlt. Typisch!“
Ja typisch… Es war einfach geil. Mit der Zeit macht das auch richtig Spaß. Ich habe verschiedenste Märkte getestet, das Ergebnis überall gleich. Das pure Entsetzen das einem entgegenschlägt: Herrlich!
Das gleiche Problem hatte ich auch schon im Herbst. Nur da fiel es mir nicht so sehr auf. Ich versuchte Strumpfhosen für meine Tochter zu kaufen. Also so etwas dickere. Hatten die auch nicht. Im Herbst! Typisch… Versuchen Sie es doch auch mal. Lassen Sie ihrer Fantasie freien Lauf.     
Für mich steht jetzt fest, dass ich kaufe wenn ich Sachen sehe die ich gebrauchen könnte. Und die dann gerne auch doppelt. Wie früher…

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Guttenberg goes Afghanistan

Die Herren und Damen von und zu Guttenberg machen sich auf den Weg ins ferne Land hinter den sieben Bergen bei den sieben Warlords, wo der deutsche Soldat die Freiheit der westlichen Welt am Hindukusch verteidigt. Die Frau unseres Herrn adligen Ministers bezahlt die Reise aus der eigenen Kasse und soweit wäre dann ja eigentlich alles ok, oder???
 
Nein ist es aber nicht. Deutschland steht Kopf. All die wichtigen Zeitgenossen unserer Zeit müssen hierzu Ihren Senf abgeben.
Da wäre einmal der Herr Gabriel (ja genau der dicke von der SPD, der sich so wunderbar blamiert hat als er Sarrazin aus der Partei ausschließen wollte) dergesagt hat, dass der Herr zu Guttenberg auch die Frau Katzenberger hätte mitnehmen können. Welch grandioser Vergleich! Stephanie zu Guttenberg ist Schirmherrin von Innocence in danger und hat durch rtl2 die Gefahr des Kindesmissbrauchs allgegenwärtig bekannt gemacht. Und Frau Katzenberger? Ja das ist diese künstliche, reichlich dumme Blondine die in Ihrem Leben nichts wirklich sinnvolles vollbracht hat. Super Vergleich...
Diese Weitsicht - und dieser Mann ist Vorsitzender einer großen Volkspartei? Irgendwie bekomme ich Angst...
 
Weiterhin äußerte sich auch der Herr Gysi. Kennen Sie nicht? Doch, dass ist der Fraktionschef der Linken. Der fand die "Inszenierung einer vorweihnachtlichen Kameradschaftsduselei (...) unangebracht". Inszenierungen? Damit kennt er sich doch aber aus. Ich meine als ehemaliger Vorsitzender der SED - da dürfte Show und Shine doch ein wohlbekanntes Mittel sein! Vielleicht ist es auch nur Neid, wenn Gysi in Afghanistan gewesen wäre hätte sich wahrscheinlich nur der MDR zu einem Radiointerview eingefunden und gefragt warum er seinen Dienstwagen bei der Kastordemonstration von der Polizei hat bewachen lassen (andere Schlagzeilen macht er ja nicht).
Da wäre er wahrscheinlich schnell auf ne Mine geflüchtet. Das wäre Medienwirksam geworden. Ganz Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) in rote Flaggen gehüllt - und Oskar Lafontaine sitzt am Klavier und spielt zu Elton Johns "Goodbye Norma Geen" mit neuem Text: "Und du hast dein Leben gelebt wie eine Fahne im Wind..."
 
Und auf Herrn Trittin will ich erst gar nicht eingehen. Den kennt wahrscheinlich sowieso keiner. Aber wussten Sie das Frau Katzenberger jetzt auch Werbung für eine Telefonauskunft macht? Damit ist Sie jetzt 100 mal häufiger als der liebe Jürgen in den Medien...
 
Aber so lange in Deutschland so etwas noch diskutiert werden kann scheint es uns gar nicht so schlecht zu gehen. Andere Probleme haben wir ja auch nicht.
 
Armes Deutschland - Verrückte Welt
 
PS: Auf Ebay wurde heute ein Schneehaufen zum Verkauf angeboten...